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Presse über BV II von 1999 bis 2004
19.04.2002 WAZ / LOKALAUSGABE / ESSEN
EMG: Investor will Kosten für Grünpflege übernehmenRüttenscheid. Die Bezirksvertretung II hat die Entscheidung über die geplante Außengastronomie des Restaurants Lorenz vertagt und will erst die Bürger dazu hören. Auch einige Politiker sehen das Vorhaben mit Skepsis. Nina Eumann (PDS) forderte, das Wohl der Bürger müsse Vorrang vor den Interessen des Betreibers haben. EMG-Geschäftsführer Winfried Book verteidigte das Konzept: "Wenn ein Investor sich bereiterklärt, die Stadt finanziell zu entlasten, indem er etwa die Kosten für die Grünpflege übernimmt, hat er auch das Recht auf einen Nutzen." Für die Terrasse müsse das "Lorenz" zudem die übliche Sondernutzungsgebühr bezahlen. Bei der Überarbeitung der Pläne sei man auf alle Bedenken der Anwohner eingegangen: So sei etwa die Größe der Terrasse von 350 qm auf 160 qm verringert worden, auf die Einrichtung einer Wasserfläche habe man ganz verzichtet: "Der Betreiber erklärt sich außerdem freiwillig bereit, den Ausschank im Außenbereich abends um 22 Uhr zu beenden. Eine musikalische Beschallung wird es nicht geben." Ihre Meinung zu den Plänen können die Bürger nun im Rahmen der nächsten BV-Sitzung am Donnerstag, 2. Mai, ab 16.30 Uhr in der Gaststätte "Uhlenkrug" äußern. Vieles spricht dafür, dass dann auch schon die Entscheidung über das Projekt fällt. mf 21.03.2002 WAZ / LOKALAUSGABE / ESSEN
Der Demokratie fehlt das GeldFrohnhauser und Altendorfer organisierten Diskussion über AfghanistanVon Gordon K. Strahl Essener Westen/Altenessen. Nachdenkliche Töne haben bei einer Podiumsdiskussion zur Situation in Afghanistan in der Zeche Carl überwogen. Bürger aus Frohnhausen und Altendorf haben die Veranstaltung organisiert. "Die Ereignisse nach dem 11. September haben eine Vielzahl von Gefühlen und Gedanken bei uns ausgelöst", erklärt Norbert Jedrau. Da es ihm schwer gefallen sei, Leute zu finden, mit denen er darüber sprechen konnte, habe der Frohnhauser Rechtsanwalt zusammen mit Udo Karnath, Sigrid Meiwald, Dirk Hüther und Nina Eumann die Podiumsdiskussion "Uneingeschränkte Humanität für eine friedliche Welt" ins Leben gerufen. Kritische Töne insbesondere zur Haltung der U.S.A. wurden bei den Teilnehmern laut. So findet Bürgermeister Hans-Peter Leymann-Kurtz, nicht die Verteidigung von Menschenrechten stehe beim Feldzug der U.S.A. im Vordergrund. "Es geht um geostrategische Präsenz", stellt das Mitglied von Attic, einer Organisation von Globalisierungsgegnern, fest. Nereman Kalakami von der Vereinigung Demokratischer Frauen Afghanistans führt darüber hinaus wirtschaftliche Aspekte an: "Wichtige Gold- und Ölvorkommen liegen in Afghanistan, die dem Land schon den Ruf als zweites Kuwait eingebracht haben", so Kalakami. So befürchtet sie, dass die Vereinigten Staaten es auf diese Quellen abgesehen haben. Berichte, dass die U.S.A. angeblich schon vor dem 11. September den Sturz des Taliban-Regimes geplant haben, stützten diese These. Die Situation der Menschen habe sich nach dem Ende der Taliban-Herrschaft noch nicht wesentlich verbessert, so Kalakami. Dies sei besonders auf die ärmlichen Verhältnisse zurückzuführen, unter denen besonders Frauen zu leiden hätten. "Die Wohnungen haben weder Gas, noch Strom und Heizung", berichtet sie. Von der versprochenen Milliardenhilfe sei kaum etwas zu sehen. Jedes vierte Kind in Afghanistan sterbe vor dem sechsten Geburtstag, die meisten verhungerten. Der notwendige Weg in die Demokratie benötigt eine feste wirtschaftliche Basis, betont Dr. Azis Gardizi. "Die geistigen Voraussetzungen sind da", unterstreicht das Mitglied der Allianz für Demokratie und verweist auf afghanische Grundgesetzesvorlagen und Verfassungen aus dem vergangenen Jahrhundert. Daher zieht auch Norbert Jedrau das Fazit: "Gute Ansätze für die Entwicklung in Afghanistan sind vorhanden, die jedoch in den Hintergrund treten angesichts vieler Dinge, die schief laufen." Wenn der Westen anfinge, die Bodenschätze Afghanistans auszubooten, könnte es dem gebeutelten Land nicht gelingen, auf eigenen Füßen zu stehen. 01.03.2002 WAZ / LOKALAUSGABE / ESSEN
Politiker kritisieren SonntagsöffnungenPDS will Zulässigkeit rechtlich prüfen lassenRüttenscheid. Die Bezirksvertretung II hat die Abstimmung über die Genehmigung von drei verkaufsoffenen Sonntagen in Rüttenscheid in diesem Jahr vertagt. Grund war eine Unklarheit im Terminkalender. Dort sah es so aus, als wollte die Interessengemeinschaft Rüttenscheid (IGR) gleich im Anschluss an das Rü-Fest am 9. Juni einen verkaufsoffenen Sonntag durchführen. "Das wäre wohl eine übergroße Zumutung für die Anwohner", sorgte sich SPD-Fraktionschef Peter Dinkelmann. Die BV verschob die Abstimmung zwecks Klärung der Frage auf ihre nächste Sitzung am 7. März. Grundsätzliche Kritik an der Häufung von verkaufsoffenen Sonntagen kam von SPD, Grünen und PDS. "Diese Inflation geht zu Lasten der Gesundheit und des Privatlebens der Verkäuferinnen", mahnte Nina Eumann (PDS). Ihre Partei werde die Zulässigkeit der verkaufsoffenen Sonntage in Rüttenscheid und den umliegenden Stadtteilen rechtlich prüfen lassen: "Offensichtlich sind die Anlässe in vielen Fällen künstlich geschaffen worden." Auf Kritik stieß auch die Dauer der letzten Weihnachtsbeleuchtung in Rüttenscheid. "Die IGR hat scheinbar von Ende Oktober bis Anfang Februar Weihnachten", bemängelte Rolf Fliß (Grüne). mf 14.12.2001 WAZ / LOKALAUSGABE / ESSEN
Parken auf dem ArdeyplatzRellinghausen. Die Verwaltung soll im Innenbereich des Ardeyplatzes Parkplätze ausweisen. Mit dieser Forderung setzte sich die CDU in der Bezirksvertretung II gegen die Stimmen aller anderen Parteien durch. Laut Hermann-Josef Lenze (CDU) bedeutet dieser Beschluss lediglich die Legalisierung einer längst geübten und wegen des großen Parkdrucks sogar von der Polizei geduldeten Praxis. Die anderen Parteien konnten dagegen keinen Parkdruck erkennen. Die Leute parken da doch nur, damit sie nicht zehn Meter zu Fuß laufen müssen, vermutete Peter Lankes (SPD). Nina Eumann (PDS) bemängelte, man könne illegales Verhalten nicht gutheißen, indem man es legalisiere. Lisa Mews (Grüne) kritisierte, der schöne neue Platz könne nicht mehr zur Geltung kommen, wenn er demnächst zugeparkt werde. mf 30.03.2001 WAZ / LOKALAUSGABE / ESSEN
Schulmilch ist oft erste MahlzeitFür Grundschüler kostenlosESSENER SÜDEN. Die Bezirksvertretung II fordert, die kostenlose Abgabe von Schulmilch an Grundschulen beizubehalten. Die vom Kinderbeauftragten Michael Biermann (CDU) eingebrachte Resolution stieß auf einhellige Zustimmung. Für Kinder, die zuhause kein Frühstück bekommen, ist die Schulmilch die erste Mahlzeit am Tag, erinnerte Nina Eumann (PDS). Gisela Pfotenhauer (SPD) bestätigte aus eigener Erfahrung, dass Kinder immer häufiger nüchtern zur Schule kämen und dann kaum in der Lage seien, dem Unterricht zu folgen. Auf Anregung von Hermann-Josef Lenze (CDU) beschränkten die Bezirkspolitiker ihre Forderung auf die Schulmilch an Grundschulen. Die Einsparung an den weiterführenden Schulen sei dagegen durchaus sinnvoll: In den höheren Klassen dient die Milch sowieso nur als Wurfgeschoss, schilderte der Hauptschullehrer seine Erlebnisse. mf 30.03.2001 WAZ / LOKALAUSGABE / ESSEN
BV will NPD-Zug verhindernProvokation für GewerkschafterESSENER SÜDEN. Die Bezirksvertretung II fordert alle Verantwortlichen in der Stadt auf, die NPD-Demonstration am 1. Mai zu verhindern. Sollte es nicht zum Verbot kommen, ruft sie zur Beteiligung an Gegendemonstrationen auf. Die von der PDS eingebrachte Resolution fand die Zustimmung aller Parteien. Wir unterstützen damit den Polizeipräsidenten bei seinen Bemühungen um ein Verbot des Aufmarsches, begründete Nina Eumann den Antrag ihrer Partei. Die von der NPD beantragte Marschroute verlaufe zudem teilweise an den Grenzen zum Stadtbezirk II. Der NPD-Aufmarsch im letzten Jahr habe mit zu der Verdreifachung der rechtslastigen Straftaten in Essen beigetragen. Das Grölen rassistischer und menschenverachtender Parolen am Tag der Arbeit stelle für alle Gewerkschafter eine besondere Provokation dar, die durchaus als Begründung für ein Verbot der Demonstration dienen könne. mf 30.03.2001 WAZ / LOKALAUSGABE / ESSEN
Ampeln für Rechtsabbieger geplantAlfredstraße: Bezirkspolitiker loben die Verwaltung für schnelle ReaktionRÜTTENSCHEID. Der Ausbau der Alfredstraße ist nach der Zustimmung von Bezirksvertretung und Bauausschuss beschlossene Sache. Wir sollten ein Zeichen gegen den weiteren Ausbau der Straße nach Norden oder Süden setzen, begründete Martin Polzer (FDP) seine Zustimmung. Nina Eumann (PDS) erinnerte daran, dass viele Bürger auch dem jetzt geplanten Ausbau ablehnend gegenüberstünden. Die CDU wollte die Pläne der Verwaltung in diesem Punkt jedoch nicht ändern. Unserer Meinung nach ist es sinnvoll, die Dreispurigkeit bis kurz vor der Zweigertstraße weiterzuführen, erklärte Michael Biermann die Haltung seiner Fraktion. Die Linksabbiegespur funktioniere so besser, im übrigen wolle man den weiteren Überlegungen der Ämter nicht vorgreifen. Mit acht Stimmen der CDU gegen acht Stimmen der anderen Parteien lehnte die BV den Antrag schließlich ab. Ein ausdrückliches Lob gab es von der BV für die Verwaltung. Das Tiefbauamt hat es geschafft, in dem kurzen Zeitraum zwischen BV-Sitzung und Bürgerversammlung die gesamte Planung zu überarbeiten, freute sich Michael Biermann (CDU). Dies sei bei einem Projekt in dieser Größenordnung bislang ohne Beispiel. Und noch ein weiterer Umstand bot dem Kinderbeauftragten Grund zur Zufriedenheit. Bei der ersten Abstimmung haben nur Grüne und PDS meine Forderung nach beampelten Rechtsabbiegespuren unterstützt, erinnerte sich Biermann. Dank der Bürgerbeteiligung sei er nun schließlich doch noch mit seiner Kritik durchgedrungen. mf 09.03.2001 WAZ / LOKALAUSGABE / ESSEN
Zierleuchten sorgen für ZusatzkostenStadtwaldplatz soll Edellaternen erhaltenSTADTWALD. Hell erstrahlen wird der Stadtwaldplatz nach seiner Umgestaltung: Das Licht dazu soll nach dem Willen der Bezirksvertretung II aus formschönen Zierleuchten kommen. Die Finanzierung der Edellaternen ist inzwischen auch gesichert. Ursprünglich hatten wir als Beleuchtung 19 ganz normale Laternenmasten vorgesehen, berichtete Joachim Scharenberg vom Tiefbauamt den Politikern. Für die Kosten in Höhe von 347 000 Mark seien bereits Fördermittel des Landes beantragt. Nachdem die Werbegemeinschaft sich im November für eine Ausstattung mit Zierleuchten entschieden habe, liege nun allerdings eine überarbeitete Planung vor. Demnach würde der Bürgersteig im oberen Bereich der Frankenstraße demnächst von 17 schwarzen Zierleuchten erhellt. Da dies zur Beleuchtung der Fahrbahn nicht ausreicht, wären zusätzlich 16 Laternen mit Ausleger über die Straße nötig, erklärte Scharenberg. Die Mehrkosten dafür beliefen sich auf rund 100 000 Mark. Es sei jedoch nicht zu erwarten, dass das Land die Finanzierung von Zierleuchten übernehme: Die Verwaltung schlägt daher vor, dass Bezirksvertretung und Werbegemeinschaft sich diese Summe teilen. Dieser Vorschlag stieß bei den Politikern freilich auf wenig Gegenliebe. Die Verwaltung hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht, und wir sollen jetzt dafür aufkommen, empörte sich Michael Biermann (CDU). Er erwarte, dass die Verwaltung sich auch für die zusätzlichen Kosten um Fördermittel des Landes bemühe. Offensichtlich ist ja nicht einmal sicher, ob es für die neue Version überhaupt eine Förderung gibt, sorgte sich Peter Lankes (SPD). Die BV könne aber nicht das Risiko eingehen, die Gesamtkosten schließlich allein tragen zu müssen. Die jetzige Vorlage der Verwaltung bietet keine ausreichende Entscheidungsgrundlage, befand auch Nina Eumann (PDS). CDU-Fraktionssprecher Josef Goldkuhle erklärte, die neue Planung sei für die Geschäftsleute am Stadtwaldplatz ohne Zweifel die attraktivere. Die BV sei grundsätzlich auch bereit, sich an den Mehrkosten zu beteiligen. Aber wir müssen natürlich versuchen, diesen Anteil möglichst gering zu halten, betonte Goldkuhle. Die Politiker beauftragten die Verwaltung schließlich damit, eine neue Vorlage auszuarbeiten, die sicherstelle, dass der BV und den Bürgern möglichst wenig Kosten entstehen. Dabei sei gemäß Kommunalabgabengesetz auch an eine Beteiligung der benachbarten Hausbesitzer an den entstehenden Kosten zu denken. Laut dem Stadtwaldplatzbeauftragten Bernd Koschmieder betragen die Mehrkosten für die Zierleuchten 50 000 Mark, von denen 20 000 Mark aus dem Haushalt der Verwaltung und 10 000 Mark von den Anwohnern aufzubringen seien. Die BV-Fraktionen signalisierten bereits ihre Bereitschaft, die restlichen 20 000 Mark zu übernehmen. mf 02.03.2001 WAZ / LOKALAUSGABE / ESSEN
Stadt will drei Heime aufgebenFlüchtlingszahlen sinken weiterRELLINGHAUSEN. Drei Übergangsheime für Flüchtlinge und Aussiedler will die Verwaltung in den nächsten zwei Jahren schließen, andere zum Teil sanieren. Die Bezirksvertretung II fordert nun Auskunft über das Schicksal des Gebäudes an der Mausegattstraße. Laut Verwaltung ist die Zahl der Flüchtlinge und Aussiedler in Essen in den letzten Jahren ständig zurückgegangen. So hätten im Oktober vergangenen Jahres nur noch 2239 Menschen in Überrgangsheimen gewohnt - im Vergleich zu 4544 im Januar 1998. Daher solle die Stadt sich mittelfristig auf eine vorsichtige Strategie zur Aufgabe einzelner Unterbringungsstandorte festlegen. Dabei sei unter anderem auch eine verstärkte Unterbringung von Flüchtlingen in Mietwohnungen in Betracht zu ziehen. Verwunderung herrschte bei den Bezirkspolitikern vor allem darüber, dass das Übergangsheim in der Mausegattstraße nicht auf der Liste der in den nächsten zwei Jahren zu schließenden Einrichtungen auftaucht. Bei unserem letzten Besuch herrschten dort unsägliche Zustände, erinnerte sich Lisa Mews (Grüne). Damals habe die Verwaltung versichert, man wolle den Standort bei der nächstmöglichen Gelegenheit aufgeben. Laut der jetzigen Vorlage beträgt der Investitionsbedarf für eine Sanierung des Gebäudes in der Mausegattstraße rund 1,8 Millionen Mark, d.h. rund 3200 Mark pro Quadratmeter. Angesichts dieser Zahlen stellt sich die Frage, ob es nicht billiger wäre, das Gebäude abzureißen und die Bewohner in Eigentumswohnungen unterzubringen, bemerkte Peter Lankes (SPD) sarkastisch. Offensichtlich sei bei der Unterhaltung der Heime jahrelang Misswirtschaft getrieben worden. Nina Eumann (PDS) erklärte, sie unterstütze zwar grundsätzlich die Verlegung von Flüchtlingen aus menschenunwürdigen Unterkünften in Mietwohnungen: Allerdings dürfen geringere Kosten auf keinen Fall geringere Betreuung bedeuten. Die gleiche Sorge äußerte auch der Ausländerbeauftragte im Bezirk II, Branko Matijas: Die Menschen dürfen in ihrer neuen Unterkunft nicht allein gelassen werden. Er werde das Thema auch im Ausländerbeirat ansprechen. mf 23.02.2001 WAZ / LOKALAUSGABE / ESSEN
Schwimmarena sorgt vor Ort für AufsehenSPD und Grüne drohen mit BürgerbegehrenRÜTTENSCHEID. Ein Schwimmstadion für 18 000 Besucher wollen Schwimmtrainer Horst Melzer und sein Projektleiter Bernd Broda auf der Liegewiese des Grugastadions errichten. Vor Ort stößt dieser Vorschlag nicht nur auf Zustimmung. Unter dem Gesichtspunkt der olympischen Idee ist der Gedanke sicher sinnvoll, räumt Peter Dinkelmann, Sprecher der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung II, ein: Aber aus Rüttenscheider Sicht ist er natürlich eine Katastrophe. Seiner Meinung nach sollten olympische Projekte vor allem im Norden des Ruhrgebiets realisiert werden, um dem Strukturwandel in der Region neue Impulse zu verleihen. Für die Grünen im Stadtteil ist der Vorschlag schlicht eine Frechheit. Das Grugabad sei das am besten besuchte Freibad der Stadt und erst vor wenigen Jahren unter hohem finanziellen Aufwand saniert worden. Ohne Liegewiese macht so ein Freibad wenig Sinn, kritisiert Rolf Fliß, Grünen-Sprecher in der BV II. Er glaube nicht, dass die Rüttenscheider auf dieses Angebot verzichten wollten. In einem sind SPD und Grüne sich einig: Wenn der Rat diesem Vorhaben zustimmt, steht der Stadt das nächste Bürgerbegehren ins Haus, kündigen Fliß und Dinkelmann an. Auch Liberale und PDS lehnen die Schwimmarena gleich neben der Gruga ab. Der Park ist durch den Messe-Ausbau bereits genug eingeengt, begründet Nina Eumann (PDS) ihre Haltung. Für FDP-Bezirksvertreter Martin Polzer ist die ganze Planung ohnehin nur eine riesige Seifenblase. Ähnlichkeiten zum Arena-Projekt an der Hafenstraße seien nicht zu verkennen: Deswegen wundert es mich auch überhaupt nicht, dass Willi Nowack gleich auf diesen Zug aufspringt. Zustimmung zu dem Vorhaben kommt dagegen von der CDU. Zunächst war ich auch etwas skeptisch, erläutert der Ratsherr und Grugaausschuss-Vorsitzende Hans-Peter Huch. Die Vorstellung des Projekts in der Ratsfraktion habe ihn jedoch überzeugt: Das Stadion hat allein auf der Liegewiese Platz. Die Gruga selbst wäre überhaupt nicht betroffen. mf 02.02.2001 WAZ / LOKALAUSGABE / ESSEN
Politiker gegen Inflation von verkaufsoffenen SonntagenAnfragen in der BV II häufen sich - Kirchen und HBV üben Kritik - Wirtschaftsinteressen kontra Kulturwerte ESSENER SÜDEN. Die Bezirksvertretung II fordert, verkaufsoffene Sonntage auch in Zukunft nur aus besonderen Anlässen durchzuführen. Eine Aufweichung der entsprechenden Rechtsgrundlagen müsse verhindert werden. Den Politikern lag eine Liste von Anträgen zur Durchführung verkaufsoffener Sonntage im Jahr 2001 vor. Die Ablehnung war einhellig: Ich weiß nicht, warum es zweimal im Jahr eine Veranstaltung ,Rüttenscheid International' geben muss, wunderte sich Nina Eumann (PDS). Sowohl die Gewerkschaft HBV als auch die beiden Kirchen hätten sich gegen die Inflation verkaufsoffener Sonntage gewandt. Das Wochenende ist für Familien besonders wichtig, unterstrich Eumann. Da Frauen häufig als Verkäuferin arbeiteten, seien sie von dieser Entwicklung besonders betroffen. Ein freier Tag in der Woche kann den verlorenen Tag mit der Familie nicht ersetzen, befand auch Lisa Mews (Grüne). Peter Lankes (SPD) sah die vermehrten Anfragen nach verkaufsoffenen Sonntagen als gesellschaftliches Problem: Wir müssen uns fragen, ob wir unsere überlieferten kulturellen Werte behalten wollen, oder ob wir uns zunehmend wirtschaftlichen Interessen beugen. Sein Fraktionskollege Gerhard Barnscheidt wies darauf hin, dass die im Tarifvertrag festgelegten Arbeitszeiten im Einzelhandel häufig nicht eingehalten würden. Mit der diesjährigen Vorlage ist das Ende der Fahnenstange erreicht, wetterte auch Michael Biermann (CDU). Der Vorschlag eines Antragstellers, in amtlichen Mitteilungen den Hinweis auf die rechtlichen Bestimmungen zum verkaufsoffenen Sonntag zu unterdrücken, sei eine Dreistigkeit, die man sich nicht bieten lassen dürfe. Martin Polzer (FDP) kritisierte insbesondere die Tendenz zur fortlaufenden Ausdehnung des Weihnachtsmarkts: Wollen wir damit demnächst vielleicht schon im Oktober anfangen? Sinnvoller sei es, die Dauer des Marktes nach hinten zu verlängern, etwa bis zum 6. Januar. Der Kern des Weihnachtsmarktes muss in der Adventszeit liegen, forderte Polzer. mf 04.08.2000 WAZ / LOKALAUSGABE / ESSEN
PDS-Vertreterin sammelt Erfahrungen in der BV IINina Eumann zieht Zwischenbilanz ihrer ArbeitESSENER SÜDEN. Erste politische Erfahrungen sammelte die heutige PDS-Bezirksvertreterin Nina Eumann (34) in der DKP, doch auch nach ihrem Austritt interessierte sie sich weiter für Politik. Die Steuerfachwirtin zog vor zwei Jahren aus ihrer Heimatstadt Mülheim nach Essen. Seit 1993 ist sie Mitglied der PDS. Im September 1999 wurde sie für ihre Partei in die Bezirksvertretung II gewählt. STADTTEIL-ZEITUNG: Hand aufs Herz: Haben Sie vor einem Jahr ge-glaubt, dass sie heute in der BV sitzen würden? Eumann: Nach der Aufhebung der Fünf-Prozent-Hürde war schon klar, dass wir eine Chance hätten. Zugegeben: Am Wahlabend war ich doch ziemlich überrascht. Mein Einzug in die BV hat sich buchstäblich in letzter Minute entschieden. STADTTEIL-ZEITUNG: Wie fühlt man sich dort als einzige PDS-Vertreterin? Eumann: Der Anfang war nicht ganz leicht. In unserer Partei haben wir ja alle keine Erfahrung in Rat oder BV. In den Sitzungen bekommen wir dann oft Dinge vorgelegt, deren Hintergründe wir gar nicht kennen. Auch die Vorgänge in der Verwaltung sind für Neulinge oft schwer zu durchschauen. STADTTEIL-ZEITUNG: Wie viel Zeit verwenden Sie auf ihre Arbeit in der BV? Eumann: Sechs bis acht Stunden pro Woche muss ich schon investieren. Beim Lesen der Vorlagen musste ich zunächst oft einen Stadtplan zu Rate ziehen. So lange wohne ich ja noch nicht in Essen. Aber inzwischen kenne ich mich vor Ort schon ganz gut aus. STADTTEIL-ZEITUNG: Wie ist das Verhältnis zu den anderen Parteien? Eumann: Erfreulich gut. In der ersten Sitzung musste ich zwar einsam und allein am Katzentisch sitzen, aber das war wohl keine böse Absicht. STADTTEIL-ZEITUNG: Sie fühlen sich also nicht ausgegrenzt? Eumann: Nein. Als Einzelperson besitze ich keinen Fraktionsstatus. Deshalb dürfte ich eigentlich auch keine Anträge stellen. Trotzdem hat der Bezirksvorsteher meine Anfrage zu den NS-Zwangsarbeitern auf die Tagesordnung gesetzt. Das ist ja auch nur demokratisch. Wir werden demnächst sogar gemeinsam die Orte der ehemaligen Lager besuchen. STADTTEIL-ZEITUNG: Was haben Sie sich für die Zukunft vorgenommen? Eumann: Nach der Sommerpause möchte ich mir gern einen Kreis von Personen aufbauen, mit denen ich enger zusammenarbeite. Acht PDS-Mitglieder im Bezirk sind doch eine etwas schmale Basis. Ansonsten werde ich mich wohl besonders um die Kinder- und Jugendpolitik kümmern. Die BV-Kolleginnen und -Kollegen meinen, zwei Jahre seien als Einarbeitungszeit normal. Dafür liege ich ganz gut in der Zeit, denke ich. mf |
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